Inselträume und uralte Kulturen auf Sardinien – Teil 1

Inselträume und uralte Kulturen auf Sardinien – Teil 1

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Schöne Aussichten

Ich sitze in meinem Lieblingsstrandcafé im Schattenprächtiger Palmen und beobachte Urlauber, die auf der Promenade vor mir entlang schlendern. Hinter der Promenade befindet sich ein weitläufiger Sandstrand mit farbenfrohen Sonnenschirmen, Badelustigen und Sonnenanbetern. Das Meer schimmert in vielfältigen Blautönen und spült seine Wellen immer wieder sanft an den Strand. Ein warmer Wind haucht über meine Haut. Ich nippe genüsslich an dem Caffè Americano vor mir und atme tief durch. Im Hintergrund läuft Musik aus den 80ern: Alphaville, Cindy Lauper, Kim Wilde, Limahl oder Sandra mit „Heaven can wait“ – „der Himmel kann warten“. Der Ansicht bin ich auch. Die Zeit steht irgendwie still – der Tag wird zum Tagtraum.

Mein Lieblingsstrandcafé

Eine wunderschöne Insel zum Verlieben – dafür muss niemand in die Karibik fliegen. Es gibt sie gar nicht weit von uns entfernt, auf Sardinien. Genau da bin ich jetzt. Erst vor wenigen Tagen startete ich die Reise gemeinsam mit Freunden von Zürich aus mit dem Auto. Nachts ging es los, um dem Urlaubsverkehr und der Hitze des Tages zu entfliehen. Schon die Fahrt war ein kleines Abenteuer: im Dunkeln über den Gotthardpass, bei heftigem Gewitter durch das Tessin, an Mailand und Genua vorbei bis nach Livorno zum Hafen. Dort wartete um 8h früh unsere Fähre nach Sardinien. Die 6½-stündige Überfahrt verging mit Frühstück, Gesprächen und Lesen schnell. Und die Einfahrt der Fähre in die Hafenstadt Olbia war ein Erlebnis.

Insel mit Traumstränden und uralten Traditionen

Sardinien fasziniert durch traumhafte Strände in großen und kleinen Buchten, wo das Wasser in allen Türkis- und Blautönen leuchtet. Ein Paradies zum Schwimmen, Schnorcheln, Surfen und Segeln. Doch da ist noch viel mehr. Sardinien ist wie ein kleiner Kontinent mit einer eigentümlichen Kultur. Auf der zweitgrößten Insel im Mittelmeer leben etwa 1.6 Millionen Menschen. Im Laufe der Geschichte kamen immer wieder Eroberer, um die Insel auszubeuten: Römer, Vandalen, Araber, Katalanen, Genuesen oder Venezianer. Die Sarden waren immer wieder genötigt, in die zerklüftete Bergwelt im Landesinneren zu flüchten, um den Besetzern zu entwischen. Das ist wohl der Grund, warum die Sarden ihre uralten Traditionen bis heute erhalten konnten. Sprache, Musik, Tanz und Küche sind einzigartig. Bei meinen Kontakten mit Sarden werde ich das Gefühl nicht los, dass da immer noch eine gewisse Reserviertheit gegenüber Fremden besteht. Doch alle Wünsche werden erfüllt, und es flüchtet auch niemand in die Berge.

Sardinien – Inselwelt mit Traumstränden
Sardinien – Inselwelt mit Traumstränden

Am Fuße des Drachenfels

Wenn ich den Hügel vor mir sehe, stelle ich mir vor, dass da ein gewaltiger versteinerter Drache in der Erde liegt, von dem wir nur das weit aufgerissene Maul sehen. Irgendwann wird das Biest zum Leben erweckt und frisst Touristen zum Frühstück – wieder ein Tagtraum. Meine Phantasie geht mit mir durch.

Wir haben in Porto Mannu, bei Palau im Nordosten der Insel, eine Ferienwohnung bezogen, ein Appartement in einer Bungalowsiedlung, die zu einer Hotelanlage gehört. Von unserer Veranda aus können wir direkt auf den Drachenhügel schauen. Die zerklüfteten Felsen ziehen die Blicke magisch an. Wir sind neugierig und fahren hin. Eine Straße am Capo d’Orso, dem Kap des Bären, führt nahe an die Felsen heran auf einen Parkplatz. Keine Drachen weit und breit, dafür ein Wärter, der Geld für Parkplatz und Besichtigung verlangt. Eine Treppe führt auf den Hügel hinauf. Wir folgen dem Weg. Je höher wir gelangen, umso unheimlicher werden die Felsen – wie versteinerte Geschöpfe aus einer anderen Welt kommen sie mir vor.

Der Drachenhügel
Der Drachenhügel

Versteinerte Wesen auf dem Drachenhügel

Ja, und wie sieht denn dieser Fels aus? Ein guter Freund von mir bricht ins Lachen aus. Er ist sich sicher: „der sieht aus wie unsere Tante Berta aus Heilbronn!“ Gut, dann müssen wir Tante Berta auch zeigen. Hier ist sie:

Gnom oder Tante Berta aus Heilbronn
Gnom oder Tante Berta aus Heilbronn

Die Geologen erklären nüchtern die zerklüfteten Felsen mit den besonderen Eigenschaften des Granitgesteins aus dem die Felsen bestehen. Granit entsteht vulkanisch und ist eine körnige Masse aus verschieden harten Mineralien mit einem hohen Anteil an Quarz und Feldspat. Wind und Wetter auf Sardinien haben über tausende von Jahren die Felsen hier bearbeitet und dabei die weichen Anteile aus dem Massiv abgelöst und hinfort getragen. Übrig geblieben sind die widerstandfähigen Brocken, deren bizarren Formen unsere Phantasie anregen.

Blick durch das Maul des Drachen
Blick durch das Maul des Drachen

Der Wanderweg führt uns auf die Kuppe des Granithügels, den die Sarden den „Bär von Palau“ nennen. Einen Bär können wir beim besten Willen nicht erkennen. Ein Führer erklärt uns, man müsse von einer bestimmten Position die Felsen betrachten, um den Bär sehen oder sich die übliche Postkarte vom Felsen kaufen.

Über einen gewundenen Pfad durch ein Eichenwäldchen erreichen wir ein Plateau und staunen – wir blicken durch das versteinerte Maul des Ungeheuers auf die Inselwelt La Maddalena. In der Ferne sind in sanftem Grau die Gebirgszüge des benachbarten Korsika auszumachen.

Panorama die Inselgruppe La Maddalena
Panorama die Inselgruppe La Maddalena

Auf dem Drachenfels gibt es genügend Sitzmöglichkeiten, um die Blicke entlang der Küste von Palau und in die Ferne schweifen zu lassen. Unmittelbar vor uns thront die gewaltige Festung „Fortezza di Monte Altura“. Sie wurde Ende des 18. Jahrhundert gebaut und schützte die umliegenden Orte und die Inseln vor der französischen Flotte. Im 1. und 2. Weltkrieg diente das Bollwerk ebenfalls zur Verteidigung dieses Küstenabschnitts.

Badespaß in Porto Mannu

Porto Mannu
Porto Mannu

Vom Drachenfels haben wir die beste Übersicht über Port Mannu mit unserer Wohnsiedlung. Porto Mannu ist eine grüne Meeresbucht umgeben von Bergen, die zum Teil über 600 Meter hoch sind. In der Bucht befinden sich Anleger für kleinere Segelboote. Die Sandstrände sind sehr gepflegt, ein Paradies für Badegäste. Auch unser Hotel hat dafür gesorgt, dass es an nichts fehlt und Kinder und Erwachsene ihren Spaß haben. Da kommt sofort Urlaubsstimmung auf.

Lust auf Ferien

Das Wasser ist glasklar und spült zaghaft leise an den Strand. Das Blau des Wassers durchmengt sich mit dem warmen gelbbraunen Tönen des Sandes. Da hält es niemanden lange unter dem Sonnenschirm. Da hüpfst Du einfach ins Wasser rein. Das Baden am Sandstrand ist ungefährlich. Hier gibt es keine Seeigel. Die befinden sich nur zwischen den Steinen der Felsen außerhalb der Badebereichs.

Wer im Hochsommer nicht frühzeitig als Grillhähnchen enden möchte, beherzigt besser vor dem Baden und Sonnen am Strand ein paar Regeln. Der ganze Körper wird mit viel Sonnenschutzlotion eingecremt, die direkte Sonneneinstrahlung zwischen 11 und 16 Uhr wird grundsätzlich gemieden und der Sonnenschirm ist sowieso immer ein guter Freund. Die heiße Mittagszeit haben wir zum Ausspannen im Appartement, zum Einkaufen im naheliegenden Supermarkt oder zum Schlendern in Palau genutzt.

Die Smaragdküste

Da, wo das Meer wie grüne Smaragdedelsteine glitzert, treffen sich internationale Stars auf Luxusjachten, in exklusiven Hotels oder Villen. Die Costa Smeralda erstreckt sich südlich von Palau über gut 50 Kilometer Küste und besticht durch traumhafte Strände, grandiose Granitfelsen und fjordähnliche Buchten, die ins smaragd-farbene Meer hineinragen. Eine wunderbare Kulisse für einen Bond-Film. Hier wurde „der Spion, der mich liebte“ gedreht, mit Roger Moore als James Bond und Kurt Jürgens als wahnsinniger Reeder Karl Stromberg, der in einem spinnenartigen Unterwasserpalast sein Unwesen treibt und die in seinen Augen dekadent gewordene Menschheit mit Atomwaffen auslöschen will.

Größter Ort an der Costa Smeralda ist Porto Cervo, eine sonderbar künstlich wirkende Stadt mit einem Mix aus ägäischem und marokkanischem Baustil. Die Stadt wurde erst in den 1960er Jahren einzig zu dem Zweck gegründet, dem internationalen Jetset einen weiteren exklusiven Ferienort zu bieten. Und das funktionierte, weil der Gründer kein Geringerer war, als Prinz Karim Aga Khan IV, religiöser Führer der Ismailiten und einer der wohlhabendsten Persönlichkeiten weltweit.

In Porto Cervo parkt der internationale Jetset seine Luxusjachten und steigt in Nobelhotels und auf Sportkarossen um. So befindet sich direkt am Jachthafen ein offener Showbereich für exklusive Sportwagen. Direkt vor uns steht die Perfektion von schönem Autodesign: zwei Bugatti Veyron, ein Lamborghini Huracan und ein Audi R8. Wer möchte da nicht sofort einsteigen und eine Runde über die Insel drehen – so wie James Bond, der hier einst mit seinem Lotus Esprit die Küste entlang fuhr.

Eine uralte Kultur

Vor 3000 Jahren zogen die Griechen gegen das befestigte Troja, der ägyptische Pharao Tut-Anch-Amun regierte im hochentwickelten Ägypten bei Brot und Bier, und was war in Westfalen? Da herrschte die Bescheidenheit. Nach heutigen Erkenntnissen lebten die Menschen als arme Bauern. Kaum eine Siedlung war befestigt. Wozu auch, es gab ja nicht viel zu rauben. Ganz anders auf Sardinien. Hier lebte das Volk der Nuragher in steinernen Turmbauten. Davon haben wir gehört. In der Nähe der kleinen Stadt Arzachena befinden sich die Überreste der gut erhaltenen Nuraghe „La Prisgiona“. Wir fahren hin, um Spuren der Vergangenheit zu suchen. Es ist ein ungewöhnlicher Tag. Wilde Wolkenzirren erobern den tiefblauen Himmel und ändern ihre Form laufend. Sie werden getrieben vom Mistral, einem heftigen Wind, der von Frankreich aus in den Mittelmeerraum hereingebrochen ist.

Der Mistral treibt die Wolken über den Himmel

Wenige Kilometer südwestlich von Arzachena erreichen wir das kleine Besucherzentrum zur historischen Stätte. Wir parken das Auto und gehen mit einer Touristenführerin zu Fuß entlang einer schmalen geteerten Straße. Nach etwa 200 Metern zeigt ein Wegweiser auf einen Trampelpfad ins Gebüsch. Womöglich war dieser Weg auch der alte Zugang zu dem, was auf einmal vor unseren Augen erscheint: das „Gigantengrab von Coddu Vecchu“. Hier hatten vor etwa 3000 Jahren die Nuragher der Gegend ihre Toten zum Jenseits geführt.

In der Mitte des halbkreisförmigen Portals befindet sich eine große Granitplatte mit gerundetem Kopf und einer kleinen Öffnung am Boden. Dahinter befindet sich das steinerne Gemeinschaftsgrab, in das die Verstorbenen hineingelegt wurden. Es heißt, die Nuragher glaubten, dass die Seelen der Toten durch die Öffnung des Eingangsportals in die
Ewigkeit entschwänden. Der Vorstellung nach mussten die Seelen wie dünne Nebelschwaden durch die enge Pforte entflogen sein – vielleicht vom Mistral zerstreut und fortgetragen, wie die Zirren am Himmel.

Grabräuber mit Bauernschläue

Beim genauen Hinschauen fällt mir auf, dass der obere Teil der zentralen Granitplatte durch eine Art Kitt auf dem Basisstein befestigt ist. Ich frage unsere Touristenführerin nach den Ursachen. Ihre Geschichte ist kaum zu glauben: Als Archäologen eines Morgens zum Grab kamen, fehlte der Kopf der Platte. Die Archäologen waren in Aufruhr. Waren hier gemeine Grabräuber am Werk?

Die Wahrheit stellte sich in Kürze heraus: ein örtlicher Bauer hatte die Platte auf dem damals ungesicherten Gelände für sich entdeckt und war der Ansicht, dass sie besten geeignet sei für einen stabilen Gartentisch. Angesichts dieser Naivität rauften sich die Archäologen wohl ihre letzten Haare, bevor sie dem verdutzten Bauer die Platte wieder abnahmen und an ihren heiligen Ursprungsort zurückbrachten. Heute ist das Gelände gesichert, und die Bevölkerung schützt die uralten Gräber ihrer Vorfahren.

Nuraghe „La Prisgiona“

Land der Nuragher
Land der Nuragher

Wir gehen zurück zur Straße und folgen ihr geduldig den Hügel aufwärts. Unsere Blicke streifen durch farbenfrohes Buschwerk und entlang des faszinierend blauen Himmels. So in etwa sah die Landschaft schon zur Zeit der Nuragher aus. Nach einem Kilometer erreichen wir die Hügelkuppe und erblicken einen rätselhaften steinernen Rundturm. Es ist der Hauptturm der Nuraghe „La Prisgiona“.

Rundturm der Nuraghe „La Prisgiona“
Rundturm der Nuraghe „La Prisgiona“

Womit haben wir es hier zu tun – einer Festung? Hinweise dafür sind der Hauptturm, zwei Nebentürme sowie eine Außenmauer. Wir erfahren, dass hier von 1400 bis 900 vor Christus Nuragher lebten. Es war die Bronzezeit. Und im Gegensatz zu den Westfalen waren die Nuragher in der Lage, in Schmelzöfen Bronze herzustellen. Das beweisen Figuren aus dem 9. Jahrhundert, die auf Sardinien gefunden wurden. Die Figuren zeigen Männergestalten mit Umhang und Hirtenstab, Damen mit schönen langen Kleidern, aber auch Bogenschützen, Wettkämpfer oder Musikanten – Hinweise auf eine reich entwickelte Kultur. Dennoch ist über die Erbauer der Anlage vor uns nicht viel bekannt. Es gibt keine Schriften aus der Zeit. Vielleicht hatten die Nuragher keine Schrift. So tappen Forscher mit ihren vielen Fragen im Dunkeln. Was war der tatsächliche Zweck der Nuraghe – Königshaus, Kultstätte oder Schutzburg? Wie haben die Nuragher gelebt? Wie waren sie in der Lage, tonnenschwere Gesteinsblöcke zu verbauen? Und was ist aus ihnen geworden?

Spielwiese für Archäologen
Spielwiese für Archäologen

Wenn Kinder gerne im Sandkasten buddeln, sind das beste Voraussetzungen, um später Archäologe zu werden. Hier im Gebiet der Nuraghe „La Prisgiona“ wird nach wie vor gegraben, erklärt uns die Touristenführerin. Sie zeigt uns einen 7 Meter tiefen Brunnen und Hütten, die zur Herstellung von Keramik dienten. Insgesamt gehören zu dem Komplex etwa 90 Hütten. Die Archäologen nehmen an, dass über 100 Menschen in dieser Nuraghe lebten. Die meisten von ihnen waren Hirten und Handwerker. Ich stelle mir vor, dass der Stammesfürst im Hauptturm lebte, denn da ist es schön kühl, und vermutlich lagen da auch die Essensvorräte. Was geschah also mit den Nuraghern? Das weiß heute niemand so genau. Nuraghen gibt es nur auf Sardinien. Also hatten die Nuragher nie ihre Insel verlassen. Das Geheimnis ihres Verschwindens muss also hier liegen. Spuren der uralten Kultur finden sich wahrscheinlich in den alten Bräuchen und archaischen Gesängen der Sarden, die bis heute von Generation zu Generation weitergegeben werden.

La Mad‘lena o-he…

„Ein Wind weht von Süd und zieht mich hinauf auf See… auf Matrosen, o-he“, sang einst der blonde Hannes (Hans Albers). So zieht es uns Landratten wieder auf das Meer. Es lockt eine Schiffstour zur traumhaften Inselwelt von La Maddalena im Norden von Sardinien. Am Morgen fahren wir mit dem Auto nach Palau und stellen es auf einem Parkplatz am Hafen ab. Die Schiffe stehen in Reih und Glied und warten auf Gäste. Um 10 Uhr geht’s los. Die Tickets hatten wir schon vor 2 Tagen während eines abendlichen Spaziergangs an der Hafenpromenade erstanden. Da wir im Voraus kauften, gab uns der Schiffsbesitzer eine Ermäßigung von 5 Euro pro Person.

Eine Schiffstour zur Inselwelt La Maddalena
Eine Schiffstour zur Inselwelt La Maddalena

Bei strahlend blauem Himmel manövriert der Kapitän das Schiff aus dem Hafen und nimmt Kurs Richtung Norden. Ein wohltuend kühlender Wind weht uns ins Gesicht. Das Schiff bahnt sich seinen Weg durch kristallklares tiefblaues Wasser. Als wir den Inseln von La Maddalena näher kommen, ändern sich die Farben. Türkistöne durchbrechen das Marineblau.

Schiffstour nach La Maddalena
Schiffstour nach La Maddalena

Vor uns erstreckt sich eine grüne Trauminsel mit weißem Sandstrand. Sie hat den romantischen Namen „Isola di Santa Maria“. Das Schiff wird an einem Anleger befestigt, so dass wir von Bord gehen können. Wir haben eine Stunde Zeit, um die Insel zu genießen. Badesachen sind ein Muss, denn der Sandstand und das glitzernde Wasser sind unwiderstehlich.

Badespaß auf Isola di Santa Maria

Der Strand fällt sehr flach ins Wasser ab. Bei einer Temperatur von 25 Grad kann man einfach ins Nass reinlaufen. Glasklares Wasser umspült meinen Körper. Ich schwebe inmitten der exotisch anmutenden Inselwelt. Einfach wunderbar! Die dunklen Flächen im Wasser sind felsig. Ich meide sie. Nach dem wunderbaren Aufenthalt geht die Schiffstour weiter durch den Naturpark La Maddalena. Unsere Augen können nicht ablassen von der Farbenpracht des Wassers, das in allen Blau- und Türkistönen schimmert.

Farbenpracht des Wassers in der Inselwelt von La Maddalena

Schließlich erreichen wir die Isola di Spargi. Das Schiff legt an einem Quai an. Wir gehen von Board. Direkt vor uns erstreckt sich erneut ein kleines Paradies. In der Form eines Hufeisens umfassen zwei felsige Inselausläufer schützend einen Sandstrand, der flach ins Wasser abtaucht. Das Wasser und der Himmel leuchten um die Wette in Blautönen. Die Badegäste scharen sind am Strand und im kühlenden Nass.

Bucht der Isola di Spargi
Bucht der Isola di Spargi

Mich interessiert allerdings mehr, wohin der Trampelpfad führt, der sich im felsigen Hinterland verliert. Ich folge den Spuren von Touristen, die hier entlang gegangen sein müssen. Ich erreiche eine Anhöhe und bin überrascht. Im Schutz der Berge liegt eine geheimnisvolle Lagune. Ich folge einem schmalen Pfad bergaufwärts über Felsen und durchs Buschwerk, um eine optimale Aussicht zu erlangen. Oben angelangt, bin ich völlig fasziniert: in der Einsamkeit der schroffen Berge liegt wie ein Juwel die türkisfarbene Lagune. Sie lädt dazu ein,die Schönheit der Insel auf unvergessliche Weise zu genießen.

Spargi Lagune
Spargi Lagune

Zurück auf dem Schiff in Richtung Palau können wir es gar nicht mehr begreifen. War das, was wir sehen durften, wirklich real, oder nur eine Phantasie – ein Traum? Wir sehen uns fragend an, blicken in die klare blaue See und sind uns gewiss – es ist wahr!

Pirates of the Tyrrhenian

Völlig aufgewühlt nach diesem aufregenden Tag fühlen wir uns wie „Piraten der Tyrrhenischen See“. Darum brauchen wir eine echte Stärkung. In Palau plündern wir erst eine Schänke – es gibt Pizza und Wein bis zum Abwinken. Danach statten wir gemeinsam mit Kapitän Jack Schlecker der Vorratskammer von Palau einen Besuch ab und erleichtern sie um einen Beutel Süßigkeiten. Wer würde angesichts der enormen Schätze nicht zugreifen!

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